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Ah, Carcassonne – allein der Name klingt schon nach Geschichte, nach Stein, nach dem fernen Klang von Hufen auf Kopfsteinpflaster.
Ein Ort, der so sehr nach Mittelalter duftet, dass man glaubt, gleich komme ein Ritter um die Ecke geritten.
Und doch – Carcassonne ist kein Museum, kein toter Traum aus vergangenen Tagen.
Es lebt, atmet, singt – zwischen den Mauern, in den Tavernen, auf den Plätzen, wo der Wind aus den Pyrenäen die alten Geschichten weitertreibt.
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Carcassonne – Die Stadt der tausend Türme
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Kurzüberblick
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Region: Occitanie
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Département: Aude
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Einwohner: ca. 46.000
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Lage: Zwischen Toulouse und Narbonne, am Fluss Aude
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Charakter: Weltberühmte Festungsstadt mit mittelalterlichem Charme und südfranzösischem Herz
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Ein Blick – und man vergisst zu atmen
Es gibt Momente im Leben, die brennen sich ein.
Der erste Blick auf die Cité de Carcassonne gehört dazu.
Schon von der Ferne sieht man sie aufragen – Mauern, Zinnen, Türme, doppelte Befestigungen, ein Traum aus Stein.
Bei Sonnenuntergang, wenn das Licht die Mauern golden färbt und der Himmel dahinter in Purpur brennt, wirkt sie fast unwirklich –
wie ein Märchen, das in der Realität stecken geblieben ist.
Ich erinnere mich an meinen ersten Abend dort:
Ein leichter Wind vom Fluss, das Summen der Zikaden, der Geruch von gebratenem Entenfett und Thymian in der Luft.
Ein Glas Blanquette de Limoux in der Hand, und vor mir diese Stadt, die so viel Geschichte atmet, dass man kaum wagt, zu sprechen.
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Die Cité – steinerne Poesie
Die alte Festungsstadt, die Cité Médiévale, ist das Herz Carcassonnes –
ein Weltkulturerbe der UNESCO, und eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Anlagen Europas.
Zwischen den zwei Mauerringen – 3 Kilometer lang, 52 Türme stark – schlängeln sich enge Gassen, Kopfsteinpflaster, Bögen, kleine Plätze.
Überall riecht es nach Stein, nach Brot, nach Leder und Sonne.
Handwerker klopfen an Holz, Kinder lachen, irgendwo spielt ein Akkordeon – und plötzlich glaubt man, im Jahr 1250 zu stehen.
Die Basilique Saint-Nazaire erhebt sich im Zentrum – halb romanisch, halb gotisch, mit wunderbaren Glasfenstern, die das Licht in Farben zerteilen.
In der kühlen Stille hallen die Schritte, man hört eine Stimme singen – vielleicht ein Chor, vielleicht der Wind selbst.
Vom Château Comtal, der inneren Burg, blickt man weit über das Land, über die Weinberge, die Hügel des Minervois, bis zu den Pyrenäen.
Und man versteht, warum man hier Jahrhunderte lang um jeden Stein kämpfte.
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Geschichte, die lebt
Carcassonne war nie einfach nur eine Stadt – sie war eine Festung, eine Idee, ein Symbol.
Schon die Römer bauten hier ihre Castrum.
Im Mittelalter wurde sie zur Bastion der Katharer, jener „Ketzer“, die im 13. Jahrhundert für ihre Überzeugungen verbrannt wurden.
Der Name Simon de Montfort hallt hier noch nach – ebenso wie der Mut jener, die sich weigerten, sich zu beugen.
Im 19. Jahrhundert rettete der Architekt Viollet-le-Duc die Cité vor dem Verfall.
Er restaurierte sie mit so viel Leidenschaft (und Fantasie), dass sie heute fast schöner ist als je zuvor.
Man kann über seine gotischen Spitzdächer streiten – aber ohne ihn gäbe es Carcassonne wohl nicht mehr.
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Das Leben in der Unterstadt
Doch Carcassonne ist nicht nur Vergangenheit.
Jenseits der Mauern liegt die Ville Basse, die Unterstadt, mit breiten Straßen, Plätzen, Cafés, und einer Atmosphäre, die mehr nach Süden schmeckt als nach Mittelalter.
Auf dem Place Carnot trifft sich das Leben.
Am Samstagmorgen ist Markt – Oliven, Käse, Wein, Kräuter, Stimmen, Lachen.
Die Luft ist voll von Düften: Rosmarin, Lavendel, gebratene Würste, frisch gebackenes Brot.
Man probiert, plaudert, verliert sich zwischen den Ständen – und irgendwann sitzt man da, unter den Platanen, mit einem Kaffee oder einem Glas Rotwein, und schaut einfach zu, wie die Welt vorbeigeht.
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Küche & Wein – der Geschmack des Südens
Carcassonne liegt im Herzen des Languedoc, umgeben von Weinbergen.
Hier wachsen kräftige, sonnige Tropfen: Minervois, Corbières, Cabardès – Weine mit Seele und Tiefe.
Und was isst man dazu? Natürlich das legendäre Cassoulet, jenes deftige Gericht aus weißen Bohnen, Wurst, Ente und Schwein.
Es ist mehr als Essen – es ist eine Offenbarung.
Dazu ein Glas Corbières, und man versteht, was Lebensfreude in Südfrankreich bedeutet.
In kleinen Restaurants in der Cité – wie Le Comte Roger oder La Table de Franck Putelat – wird die Küche zur Kunst,
aber auch die winzigen Tavernen bieten wahre Gaumenfreuden: Olivenpaste, Entenconfit, Käse aus den Corbières, Feigen, Honig.
Es ist das Essen eines Landes, das sich Zeit lässt – und das ist das Geheimnis.
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Feste, Licht und Klang
Im Sommer verwandelt sich Carcassonne in eine Bühne.
Das Festival de Carcassonne bringt Musik, Theater und Tanz in die Cité.
Von Oper bis Jazz, von Flamenco bis Rock – die Mauern beben, das Publikum jubelt, und über allem leuchtet der Himmel des Südens.
Am 14. Juli, zum französischen Nationalfeiertag, erlebt man das berühmte Feuerwerk über der Cité –
ein Schauspiel aus Licht, das zu den schönsten Europas zählt.
Die Festung scheint zu brennen, das Publikum schweigt, und für einen Moment verschmelzen Geschichte und Gegenwart in einem Atemzug.
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Umgebung
Rund um Carcassonne entfaltet sich das Land der Katharerburgen –
jene geheimnisvollen Festungen, die wie Adlerhorste auf Felsen thronen:
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Peyrepertuse, Quéribus, Lastours, Montségur – jede ein Gedicht aus Stein.
Dazu kommen die Dörfer des Minervois, die Weinlandschaften, die Olivenhaine –
und der Canal du Midi, der leise durch das Land zieht, begleitet vom Schatten der Platanen.
Ein Tag am Wasser, eine Bootsfahrt, ein Picknick im Gras –
und man begreift, dass Carcassonne nicht nur Geschichte, sondern auch Lebenskunst ist.
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Lokalkolorit und kleine Momente
Carcassonne duftet nach Stein und Sonne, nach Wein und Brot.
Am späten Nachmittag weht der Wind vom Fluss herauf, trägt das Lachen der Kinder und das Summen der Zikaden mit sich.
In den Tavernen singt jemand ein altes okzitanisches Lied, während Touristen leise applaudieren.
Auf den Mauern sitzen Liebespaare, schauen in die Ferne, und über allem liegt dieses warme, goldene Licht, das den Süden so unvergesslich macht.
Ich erinnere mich an einen Abend im Herbst:
Die Straßen leer, das Kopfsteinpflaster feucht vom Regen, die Lichter spiegeln sich in den Pfützen.
Ein letzter Tourist schließt seinen Stadtplan, ein alter Mann geht vorbei, murmelt Bonsoir,
und irgendwo schlägt die Uhr der Basilika Mitternacht.
Es war, als hätte die Stadt für einen Moment die Ewigkeit berührt.
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Fazit
Carcassonne ist mehr als ein Ort – es ist ein Gefühl.
Ein Bogen zwischen Jahrtausenden, zwischen Geschichte und Gegenwart, zwischen Traum und Wirklichkeit.
Wer einmal hier war, trägt den Klang dieser Mauern, das Licht dieser Abende und den Geschmack dieses Weins für immer in sich.
Carcassonne ist das Herz des Südens – und es schlägt leise, aber unvergesslich.
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Tourismusinformation Carcassonne
Office de Tourisme de Carcassonne Agglo
28 Rue de Verdun, 11000 Carcassonne
☎️ +33 (0)4 68 10 24 30
Montag–Samstag 9–18 Uhr, Sonntag 10–17 Uhr
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CARCASSONNE OFFICE MUNICIPAL DE TOURISME ***
OMT labellisé " Tourisme & Handicap " pour les handicaps moteur et mental
Aude (11) - Languedoc - Roussillon
, 28 Rue de Verdun, 11890 CARCASSONNE cedex 9
tél. 04.68.10.24.30
télécopie : 04.68.10.24.38
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Opération Bon week-end en ville
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En saison, tous les jours de 9h à 19h - Hors saison : de 9h à 18h du Lundi au Samedi et de 9h à 12h le Dimanche
Bureau Annexe à la Cité Médiévale, Tour Narbonnaise, Tél. 04.68.10.24.36 - Télécopie. 04.68.10.24.37 - Ouvert tous les jours toute l'année
En saison de 9h à 19h - hors saison de 9h à 17h
Bureau annexe au Port du Canal du Midi. Tél. 04.68.25.94.81 : Avril, Mai, Juin, Septembre, Octobre de 14h à 18h. Juillet, Aout de 9h à 13h15 et 14h15 à 19h
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