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Flumet - Tourist-Information |
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Flumet – Wo die Alpen ihr erstes Lied singen
Ort: Flumet
Region: Auvergne-Rhône-Alpes
Département: Savoie
Einwohner: rund 900
Lage: Im Tal des Arly, zwischen Megève und Albertville, am Tor zur Val-d’Arly-Schlucht
Gründung & Geschichte: Entstand im Mittelalter als befestigter Marktort an einer alten Handelsstraße zwischen Savoyen und dem Faucigny; bekannt für seine Brücken, Käseproduktion und seine strategische Lage auf einem Felsvorsprung über der Arly.
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Flumet ist eines jener savoyardischen Dörfer, die sich wie Schwalbennester an den Felsen schmiegen. Wer von Megève herabkommt, sieht zuerst die Brücke – alt, steinern, über dem reißenden Arly, der in der Tiefe schäumt. Darüber ducken sich Häuser mit hölzernen Balkonen, aus denen Geranien herabhängen, und dahinter, als stehe er Wache, der Mont-Blanc, in der Ferne von Morgenlicht überflutet.
Hier riecht die Luft nach Heu, Holz und Schnee – selbst im Sommer. Die Glocken der Kühe hallen von den Hängen, während über den Dächern Schwalben kreisen. „Ici, on vit au rythme des saisons,“ sagt der Wirt der Auberge du Mont-Blanc, ein Mann mit wettergegerbtem Gesicht. Hier lebt man im Rhythmus der Jahreszeiten.
Markttag ist freitags, auf dem Place du Château, wo Bauern aus den Weilern um Notre-Dame-de-Bellecombe ihre Waren bringen: Tomme de Savoie, Reblochon, Honig, Wurst und frisches Roggenbrot. Es duftet nach Käse und Pinien, nach frischem Harz und leichtem Rauch. Frauen in bunten Schürzen tauschen Neuigkeiten aus, Kinder tollen zwischen den Ständen, und irgendwo spielt ein Akkordeon.
Das Dorf trägt seine Geschichte still, aber spürbar. Im Mittelalter verlief hier die Grenze zwischen Savoyen und Faucigny, oft umkämpft, nie vergessen. Heute zeugen nur noch die Reste der Burgmauer davon. In der kleinen Kirche Saint-Théodule hängt ein Gemälde, das den Schutz des Heiligen über die Reisenden zeigt – ein Symbol für jene, die über die Alpenpässe zogen, mit Salz, Stoffen und Geschichten.
Einmal im Jahr, im August, feiert Flumet das Fête du Pain et du Fromage. Dann glühen Holzöfen auf dem Platz, Brotlaibe werden gebacken, und die Menschen tanzen bis spät in die Nacht. Ein alter Käser, Monsieur Perrillat, sagt lachend:
„Ici, on célèbre ce qu’on a fait de mieux : le pain, le lait et la vie.“
– Hier feiern wir, was wir am besten können: Brot, Milch und das Leben.
Am Abend, wenn der Wind durch die Arly-Schlucht zieht und die Berge violett werden, senkt sich über Flumet eine Ruhe, die fast heilig ist. Nur der Fluss spricht weiter – unermüdlich, wie eine alte Geschichte, die niemand ganz versteht, aber jeder fühlt.
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Nachklang von Flumet
Ein Dorf aus Stein, ein Fluss aus Zeit,
der Atem kühl, die Seele weit.
Die Berge träumen, still und sacht –
Flumet, du Hüter alter Macht.
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