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Fotos aus Frankreich  
   
   
   
   
Foix - Tourist-Information  
   

 

 
   

Foix – Die Burg über dem Fluss, das Herz der alten Grafschaft

Ort: Foix
Region: Occitanie
Département: Ariège
Einwohner: rund 10.000
Lage: Im Tal der Ariège, am Fuß der Pyrenäen, zwischen Pamiers und Andorra
Gründung & Geschichte: Ursprünge im 9. Jahrhundert um die Benediktinerabtei Saint-Volusien; im Mittelalter Sitz der mächtigen Grafen von Foix, die später mit Navarra verbunden waren. Symbol der okzitanischen Kultur und des Widerstands gegen die Inquisition.


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Foix erhebt sich wie eine Erinnerung aus Stein. Hoch über der Stadt thront die Burg der Grafen von Foix, drei Türme, fest, stolz, von Wind und Zeit umtost. Unten rauscht der Fluss Ariège, glitzernd und unruhig, als trüge er alle Geschichten des Südens davon – die Stimmen der Pilger, der Ketzer, der Könige.

Wenn man am frühen Morgen durch die Rue Delcassé geht, liegt noch feuchter Dunst über den Dächern, und der Duft von frischem Brot zieht aus der Bäckerei „La Fougasse“. Eine Frau in blauer Schürze wischt vor der Tür, schaut kurz auf und sagt lächelnd:
„Ah, vous venez voir nos tours? Elles ne dorment jamais.“
Sie kommen, um unsere Türme zu sehen? Die schlafen nie.

Markttag ist freitags, auf dem Allées de Villote, einem breiten, schattigen Platz, wo die Stände sich wie ein Farbenmeer ausbreiten: Obst aus dem Ariège-Tal, Ziegenkäse aus Montoulieu, geräucherter Schinken aus den Bergen, handgeschnitzte Holzlöffel. Der Markt von Foix ist mehr als ein Handel – er ist Gespräch, Erinnerung, Austausch. Man hört das rollende Okzitanisch der Alten, das Lachen der Jungen, das Klirren von Gläsern aus den umliegenden Cafés.

Foix lebt von seiner Geschichte – und von seinem Widerspruch. Im Mittelalter war es Zuflucht der Katharer, jener „reinen“ Christen, die von der Kirche verfolgt wurden. Die Grafen von Foix schützten sie, so gut sie konnten, und wurden selbst zu Symbolen des Widerstands. Später, in friedlicheren Jahrhunderten, wurde die Stadt ein Ort des Lernens, der Bücher, des stillen Stolzes.

Im Sommer, im Juli, feiert man das Fête Médiévale, ein Fest, das die ganze Stadt verwandelt: Gaukler, Musikanten, Menschen in Gewändern, Kinder mit Holzschwertern, der Duft von gegrilltem Lamm und Honigwein. Wenn die Sonne hinter den Bergen versinkt und die Fackeln entzündet werden, scheint es, als sei die Zeit selbst zurückgekehrt. Ein alter Mann, der an seinem Weinausschank steht, sagt:
„Foix, c’est la mémoire du courage.“
Foix ist das Gedächtnis des Mutes.

Und wirklich, dieser Ort trägt etwas Unbeugsames in sich. In den engen Gassen hallt der Wind wie eine Stimme, die von alten Kämpfen erzählt. Von der Freiheit der Sprache, des Glaubens, des Geistes.

Wenn man am Abend zur Burg hinaufsteigt, flackern die Lichter der Stadt wie kleine Sterne im Tal. Von oben sieht man den Fluss glänzen, hört vielleicht noch Musik vom Platz herauf, ein Akkordeon, ein fernes Lachen. Und man weiß: Hier, am Rand der Pyrenäen, schlägt noch immer das Herz des alten Südens.


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Nachklang von Foix

Drei Türme wachen, Nacht und Tag,
der Fluss erzählt, was keiner wag.
Im Wind der Freiheit klingt ein Laut –
Foix, du bleibst, weil du vertraut.




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