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Fotos aus Frankreich  
   
   
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Am Rand des Windes – Macinaggio, das Tor des Cap Corse“

Ort: Macinaggio
Region: Korsika
Département: Haute-Corse
Einwohner: ca. 200
Lage: Ganz im Nordosten Korsikas, an der Küste des Cap Corse, rund 36 km nördlich von Bastia, am Ende der Küstenstraße D80
Gründung & Geschichte: Der kleine Hafen von Macinaggio war schon in römischer Zeit ein wichtiger Ankerplatz. Später nutzten genuesische Händler und korsische Fischer die geschützte Bucht. Von hier stach Pasquale Paoli, der korsische Nationalheld, 1790 ins Exil – ein Symbolort der korsischen Freiheit und des Abschieds.


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Der Hafen im Morgengrauen

Wenn die Sonne über dem Ligurischen Meer aufgeht, ist Macinaggio noch still.
Nur das Klirren der Masten, das Murmeln der Boote und das ferne Rufen einer Möwe brechen die Ruhe.
Das Meer glänzt wie poliertes Glas, und über den sanften Hügeln der Macinaggio-Bucht ziehen Nebelfahnen.

Die Fischer kehren zurück, ihre Boote tragen silbrige Sardinen, Doraden, kleine Tintenfische.
„Ce matin, la mer a été généreuse,“ ruft einer, und sein Lächeln verrät Zufriedenheit – jene stille Freude, die nur Menschen kennen, die mit den Gezeiten leben.

Am Kai duftet es nach Salz, Diesel, Tang und frischem Brot aus der Bäckerei am Dorfplatz.


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Ein Dorf zwischen Himmel und Meer

Macinaggio ist kein Ort, der sich aufdrängt.
Er ist eine Ansammlung weiß getünchter Häuser, schmaler Gassen, eines kleinen Hafens, eines winzigen Kirchplatzes – und doch trägt er die Weite der Insel in sich.
Von hier beginnt der
Sentier des Douaniers, der alte Schmuggler- und Zöllnerpfad, der in endlosen Windungen entlang der Küste nach Centuri führt.

Wer am späten Vormittag losgeht, begegnet dem Duft von Thymian und Myrte, dem Summen der Zikaden und der endlosen Stille der Macchia.
Das Meer zur Rechten, der Himmel darüber – das genügt, um zu verstehen, warum Korsika oft „Insel der Schönheit“ genannt wird.


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Markttag und Gespräche

Freitag ist Markttag in Macinaggio.
Am Kai stehen kleine Stände – Käse, Feigen, Honig aus der Castagniccia, Wein aus Patrimonio.
Eine alte Frau mit blauer Schürze bietet getrocknete Kräuter an.
„Pour la soupe corse,“ sagt sie, „et pour la vie.“

Ein junger Mann schenkt Muscat ein, während Touristen und Fischer gleichermaßen probieren.
Der Wind trägt Lachen und Stimmen, die Sonne glitzert auf den Netzen, und über allem liegt dieser korsische Stolz, der nichts erklärt, weil er sich selbst genügt.


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Prominente Persönlichkeiten und Legenden

Pasquale Paoli, der Vater der korsischen Nation, segelte von hier aus 1790 ins Exil nach England – ein Abschied, der tief in der Geschichte der Insel verankert blieb.
Die Einheimischen erzählen noch heute, dass der Wind an manchen Abenden so weht, als wolle er ihn zurückrufen.

Eine andere Legende spricht von einer weißen Möwe, die über die Bucht kreist, wenn ein Fischer stirbt – die Seele, sagen sie, kehre heim übers Meer.


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Fête de la Mer – das Fest des Meeres

Im Juli feiert Macinaggio sein großes Sommerfest, die Fête de la Mer.
Boote werden geschmückt, Netze mit Blumen bedeckt, und die Statue der Madonna wird in einer Prozession aufs Meer hinausgetragen.
Die Sonne steht tief, das Wasser glüht, und vom Kai erklingen korsische Gesänge – diese archaischen, melancholischen Stimmen, die sich wie Wind und Gebet mischen.

Am Abend, wenn der Wein fließt und der Fisch auf dem Grill zischt, tanzen Einheimische und Gäste gemeinsam.
Ein alter Mann zupft die Gitarre, Kinder rennen barfuß über die Mole, und irgendwo ruft jemand:
„À la santé de la mer ! Sans elle, on n’est rien.“
(
Auf das Meer! Ohne es sind wir nichts.)

 

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