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Fotos aus Frankreich  
   
   
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Pamiers - Tourist-Information  
   

 

 
   

Unter dem milden Himmel der Ariège – Pamiers, Stadt der drei Glocken


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Fakten

Ort: Pamiers
Region: Okzitanien
Département: Ariège
Einwohner: ca. 15.000
Lage: Im Tal des Ariège-Flusses, rund 60 km südlich von Toulouse
Gründung & Geschichte: Ursprünglich römischer Ursprung, später mittelalterliche Bastide und bedeutendes Bischofssitzzentrum. Berühmt durch den Komponisten Gabriel Fauré, der hier 1845 geboren wurde.


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Touristik

Anreise:
Mit dem Zug direkt aus Toulouse (ca. 1 h), über die Route nationale N20 oder mit dem Auto über Foix kommend.

Beste Reisezeit:
Mai bis Oktober, wenn das Licht der Pyrenäen warm über den Ziegeldächern liegt und die Märkte in Fülle leuchten.

Unterkünfte:
Kleine Hotels und charmante Chambres d’hôtes in der Altstadt, einige Landgüter im Grünen der Umgebung.

Camping:
Der „Camping l’Apamée“ liegt ruhig am Fluss, mit Blick auf die Hügel des Plantaurel.

Sehenswürdigkeiten:
Kathedrale Saint-Antonin, mittelalterliche Gassen, Markthalle auf dem Place de la République, Kloster Notre-Dame-du-Camp, das Geburtshaus von Gabriel Fauré.


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Pamiers – Zwischen Glockengeläut und südlichem Licht

Morgens legt sich über Pamiers ein mildes, fast sanftes Licht, als hätte die Sonne selbst Rücksicht auf den Rhythmus dieser kleinen, stolzen Stadt. Der Ariège glitzert träge zwischen Pappeln, und über den alten Dächern klingt das Läuten der drei Kirchtürme – Saint-Antonin, Notre-Dame-du-Camp und Carmes – wie ein Ruf in die Geschichte.

Auf dem Markt am Samstagmorgen, rund um den Place de la République, schiebt sich das Leben durch die Gassen: Bauern aus den Dörfern des Couserans bieten Tommes-Käse, duftende Äpfel, Foie gras und kräftigen Madiran an. „Regardez-moi ces tomates! Elles viennent de Mazères!“, ruft eine Händlerin mit kräftiger Stimme. Der Wind trägt den Geruch von frischem Brot und geröstetem Kaffee. Zwischen den Marktständen stehen Männer mit Baskenmützen, Frauen mit Basttaschen, Kinder, die an einem Stück Nougat knabbern.

Ich bleibe stehen bei einem alten Mann mit wettergegerbtem Gesicht.
„Vous êtes d’ici?“ frage ich.
Er lächelt: „D’ici, oui, et d’avant. Pamiers ne change pas trop. C’est une ville tranquille, mais fière. On dit qu’elle dort — moi, je dis qu’elle rêve.“

Am Nachmittag weicht die Geschäftigkeit einer stillen Wärme. Die engen Straßen atmen Geschichte – bröckelnde Fassaden, geschnitzte Holztüren, Spuren römischer Steine. Überall erklingt Musik: ein junger Mann spielt Gitarre vor der Kathedrale, ein Akkordeon tönt von der Brücke herüber.

Man spürt hier das Erbe Gabriel Faurés, des großen Komponisten, Sohn dieser Stadt. Seine Musik – sanft, melancholisch, durchzogen von Licht – scheint aus derselben Quelle zu kommen wie das Wasser des Ariège: klar, unaufdringlich, tief. Im kleinen Musikmuseum neben dem Rathaus wird seine Partitur zu „Requiem“ gezeigt, fein beschriftet, wie ein Gebet. Ein älterer Besucher murmelt: „Écoutez… c’est l’âme de Pamiers.“

Das Volksfest der Musik und des Weins

Im Juli, wenn die Abende lang sind und der Himmel glüht, verwandelt sich Pamiers in ein einziges Fest: La Fête de la Musique et du Vin. Auf dem Place Milliane stehen Holztische, Gitarren und Tamburine erklingen, der Wein fließt. Junge Leute tanzen zu okzitanischen Melodien, der Duft von Entenbrust, Kräutern und gegrilltem Lamm erfüllt die Luft.

Tu veux goûter notre vin du Plantaurel?“ fragt mich ein Winzer mit roten Wangen. Ich nicke, koste – der Wein schmeckt nach Erde, Sonne und Geduld. Eine Frau mit violettem Kleid tanzt barfuß im Staub, Kinder laufen zwischen den Beinen der Erwachsenen hindurch, der Himmel wird langsam rosa.

Gegen Mitternacht beginnen drei alte Musiker mit einem Lied, das halb Chanson, halb Gebet ist.
„Pamiers, ô ma belle…“ singen sie, und die Menge summt mit.
Die Glocken antworten, leise, aus der Ferne.


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