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Fotos aus Frankreich  
   
   
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Piana- Tourist-Information  
   

 

 

 
   

Piana – Die Rote Seele Korsikas

Ort: Piana
Region: Corse-du-Sud (20) – Insel Korsika
Lage: Zwischen Porto und Cargèse, oberhalb der „Calanche di Piana“
Einwohner: Etwa 450
Tourismusbüro:
Office de Tourisme de Piana
20115 Piana
Tél. 04.95.27.82.41
E-Mail: mairie.piana@wanadoo.fr
Geöffnet: Ganzjährig mit saisonalen Zeiten, Hauptsaison täglich von 9 – 19 Uhr


Zwischen Himmel, Fels und Meer

Piana ist ein Ort, der nicht einfach besucht wird – man begegnet ihm. Hoch über dem Golf von Porto, wo sich die korsische Sonne in glühend rotem Granit bricht, liegt das Dorf wie in die Landschaft gegossen. Die Calanche di Piana – diese bizarren Felsformationen aus rötlichem Porphyr – gehören seit 1983 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Am späten Nachmittag leuchten sie, als stünde der Himmel selbst in Flammen.

Ein Fischer aus Porto sagte mir einmal mit leiser Stimme:

„Die Calanche sind kein Ort, sie sind ein Gefühl. Wenn du sie siehst, verstehst du Korsika.“

Und genau das ist Piana: ein Gefühl zwischen Wind und Stein, Meer und Mythos.


Anreise und Atmosphäre

Die Anfahrt über die kurvige D81 ist ein Erlebnis – und eine Prüfung für schwache Nerven. Zwischen Felswänden und Abgründen, in denen der Ginster duftet, öffnet sich plötzlich der Blick auf den tiefblauen Golf. Wer hier zum ersten Mal den Wagen anhält, schweigt.

Ein deutscher Reisender, den ich an einem Aussichtspunkt traf, meinte:

„Das ist kein Panorama – das ist ein Gedicht aus Fels und Meer.“

Im Dorf selbst ist die Zeit still geworden. Enge Gassen, helle Steinhäuser, blühende Geranien an den Balkonen, ein paar Katzen, die sich in der Sonne räkeln. Vom Platz vor der Kirche aus schweift der Blick weit über das Meer, manchmal bis nach Porto.


Kulinarische Momente

In Piana schmeckt alles nach Sonne, Salz und Kräutern. In den kleinen Restaurants gibt es cabri rôti (gebratenes Zicklein), figatellu vom Grill und natürlich den korsischen Käse brocciu. Dazu ein Glas Rosé aus Porto oder Cargèse – herb und ehrlich.

Eine Wirtin erzählte mir:

„Bei uns isst man nicht, man teilt. Essen ist hier wie ein Gespräch mit der Insel.“

Wer campen möchte, findet oberhalb der Küste ruhige Plätze mit Blick auf die Calanche – besonders der Camping Les Calanches ist bekannt für seine Sonnenuntergänge, die Gäste seit Jahrzehnten mit einem Glas Wein auf den Felsen erleben.


Kultur, Legenden und Meerblick

Piana ist auch ein Ort der Geschichten. Die Einheimischen erzählen von Feen, die die Calanche bei Vollmond zum Tanzen bringen, und von Hirten, die in den Felsen Gesichter erkennen – Liebende, Tiere, Heilige.

Am Abend spielt manchmal ein Akkordeonist vor der Kirche, während der Wind vom Meer heraufzieht. Dann mischen sich Musik, Felslicht und Meerrauschen zu einer fast mystischen Stimmung.

Ein alter Korsen sagte einmal:

„Wenn der Wind durch die Calanche pfeift, ist das die Stimme unserer Ahnen.“


Persönlicher Eindruck

Ich war an vielen Orten Korsikas, aber Piana ist einer der wenigen, die sich nicht abnutzen. Es ist ein Dorf, das man verlässt – aber nie wirklich hinter sich lässt. Wer einmal den Sonnenuntergang über den Calanche gesehen hat, trägt dieses Rot im Herzen.


Fazit

Piana ist kein touristischer Stopp, sondern eine Begegnung mit dem Elementaren: Licht, Stein, Meer und Stille. Ein Ort für Reisende, nicht für Besucher. Und wenn man am Abend auf der Terrasse sitzt, den letzten Schluck Wein in der Hand, glaubt man fast, dass die Felsen wirklich atmen.

„Korsika ist wild, aber Piana ist ihre Poesie.“


Piana

 

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