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**Sisteron**
Ort: Sisteron
Region: Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département: Alpes-de-Haute-Provence
Einwohner: rund 8.000
Lage: An der Grenze zwischen Haute-Provence und den Seealpen, wo der Fluss Durance das enge Tal der *Cluse de Sisteron* durchbricht. Die Stadt liegt zu beiden Ufern des Flusses, umschlossen von steilen Kalkfelsen. Im Osten öffnet sich das Tal Richtung Gap und Italien, im Westen Richtung Avignon und Rhône. Sisteron ist Durchgang – seit Jahrtausenden.
Gründung & Geschichte
Bereits Kelten und Römer sicherten die Enge. Die Römer bauten eine Brücke, deren Fundamente noch im Fluss liegen. Im Mittelalter errichteten die Grafen der Provence die Zitadelle auf dem Rocher de la Baume – 400 Meter über dem Tal. Unüberwindbar galt sie lange; erst 1790 kapitulierten die royalistischen Truppen vor der Revolutionsarmee.
Im 19. Jahrhundert wurde Sisteron Garnisonsstadt. Noch heute ist die *École de sous-officiers de l’armée de terre* hier ansässig – eine der wichtigsten Offiziersschulen Frankreichs.
Ein alter Soldat sagte: „Sisteron ne se visite pas – elle se traverse. Mais ceux qui restent, comprennent pourquoi.“
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**Anreise, beste Reisezeit & Unterkunft**
Erreichbar über die A51 („Autoroute des Alpes“), Ausfahrt Sisteron. Bahnverbindung über die Linie Marseille–Briançon (Gare de Sisteron, regelmäßig TER-Züge).
Beste Reisezeit: Mai bis Juni oder September. Dann klares Licht, blühender Thymian, Wasser in der Durance, kaum Touristenbusse. Im Hochsommer heiß, staubig, der Mistral scharf.
Unterkünfte: Kleine Hôtels im Zentrum, einige Chambres d’Hôtes in alten Kasernen oder Bürgerhäusern. Viele mit Blick auf die Zitadelle oder den Fluss. Kein Luxus, aber Authentizität.
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**Sehenswürdigkeiten**
Citadelle de Sisteron: Weithin sichtbar auf dem Felsen. Gut erhaltene Bastionen, Kasematten, Ausstellung zur militärischen Geschichte. Panoramablick über das Durance-Tal bis zu den Préalpes.
Cathédrale Notre-Dame-des-Pommiers: Romanisch, aus dem 12. Jahrhundert, mit seltenem Tonnengewölbe. Der Name („Unsere Liebe Frau der Apfelbäume“) erinnert an die Obstgärten, die einst das Tal bedeckten.
Rocher de la Baume: Wanderweg zur Zitadelle oder weiter zum Aussichtspunkt *Croix de Provence*.
Marché provençal: Täglich im Sommer auf der Place du 14-Juillet – Oliven, Lavendelhonig, Wurst, lokale Kräuter, Lammfleisch aus alpiner Weide.
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**Marktszene**
Der Markt beginnt früh, bevor die Sonne zu brennen beginnt. Ein alter Bauer legt Mandeln in Papiertüten, daneben ein Ziegenkäse aus Banon, noch feucht.
„Le soleil ici cuit tout – même les regrets“, sagt eine Händlerin und lächelt.
Im Schatten des Bistros trinken junge Rekruten Café, reden mit Akzent aus dem Norden. Die Einheimischen nicken ihnen zu – ohne Worte.
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**Volksfest**
Juli: *Fêtes médiévales de la Citadelle*.
Kein Spektakel à la Disneyland. Dafür Nachstellung historischer Wachen, Handwerker in Tracht, Kochen über offenem Feuer. Abends Musik unter den Bogen der Festung – oft nur eine Flöte, ein Tamburin.
Ein Besucher aus Paris meint: „On dirait que le temps s’arrête ici – mais seulement pour écouter.“
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**Prominente Persönlichkeiten und Legenden**
Keine berühmten Künstler. Aber Erinnerung an Jean Moulin, der hier 1942 auf der Flucht vor der Gestapo Unterschlupf fand.
Legenden erzählen von einem unterirdischen Tunnel zwischen Zitadelle und Kathedrale – angeblich Fluchtweg für Bischöfe während der Hugenottenkriege. Kein Beweis. Aber jeder kennt die Geschichte.
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**Literarisch-poetischer Nachklang**
Sisteron steht
in der Enge –
nicht aus Schwäche,
sondern aus Notwendigkeit.
Der Fels zwingt den Fluss,
der Fluss zwingt die Straße,
die Straße zwingt die Zeit
zum Stehen.
Wer durchfährt,
sieht nur Stein.
Wer bleibt,
hört, wie das Licht
vom Kalk abprallt.
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Office de Tourisme Sisteron Buëch
Touristeninformation in Sisteron, Frankreich
Adresse: 1 Pl. de la République, 04200 Sisteron
Frankreich
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